Julius Wessels ist nicht nur jüngstes Ratsmitglied der Havixbecker Grünen, sondern zum wiederholten Mal auch Delegierter des Kreisverbands Coesfeld von Bündnis 90/Die Grünen für die Bundesdelegiertenkonferenz (so nennen die Grünen ihren „großen“ Bundesparteitag), die am letzten Wochenende stattgefunden hat. Statt in einer großen Halle mit Hunderten von Menschen war das Ganze diesmal Corona-bedingt nur digital und für die Delegierten von zuhause aus durchführbar. Über seine Eindrücke an diesen drei Tagen berichtet Julius uns hier.
Unser erster digitaler Parteitag (bei den Grünen Bundesdelegiertenkonferenz genannt) ist vollbracht! Es waren drei Tage mit interessanten und spannenden Debatten. Vieles war anders als bei einem normalen Parteitag, denn anders als sonst fand dieser Parteitag in Wohnzimmern, im Büro oder auf dem Sofa statt. Da es bei uns in Havixbeck am Freitag aufgrund technischer Probleme bei der Deutschen Glasfaser kein Internet gab – was bei einem digitalen Parteitag extrem blöd ist 😉 – verbrachte ich das Wochenende bei Freunden, die auch am Parteitag teilgenommen haben. So konnten wir die Anträge gemeinsam diskutieren und uns unsere Gedanken dazu machen.
Den Parteitag eröffnete Michael Kellner, unser Bundesgeschäftsführer. Annalena Baerbock machte danach auf die großen Probleme unserer Zeit aufmerksam und sprach von den Zielen und Herausforderungen, die vor uns liegen, wie z.B. die Einhaltung der Pariser Klimaziele oder ein gestärktes Europa.
Dann ging die eigentliche Arbeit los, mit den ersten Änderungsanträgen zum vorgeschlagenen neuen Grundsatzprogramm. Anders als sonst hatten wir bei diesem Parteitag eine digitale Stimmkarte, mit der wir Delegierten über die Anträge abstimmen konnten. Am ersten Abend ging es um „Grundwerte: die Werte, die uns einen“. Am nächsten Morgen ging es weiter mit der Rede von Robert Habeck; er verglich die Corona-Krise mit der Klimakrise, welche er als Menschheitskrise betitelte. Über die insgesamt drei Tage ging es um die 8 Kapitel des neuen Grundsatzprogramms: von „in Bildung investieren“, „zusammen leben“ über „Demokratie stärken“ bis „Internationale Zusammenarbeit“. Am Samstagabend gab es dann – nachdem wir bis 23:30 Uhr abgestimmt hatten – noch ein live übertragenes Konzert der Band „Die Höchste Eisenbahn“ für alle Mitglieder*innen des Parteitags.
Alles in allem war ich positiv überrascht, wie gut die technische Aufmachung und Umsetzung war, auch wenn manche der digitalen Abstimmungen und Redebeiträge etwas länger dauerten als der Bundesvorstand geplant hatte. Das sorgte immer mal für Verzögerungen, da viele Mitgliederinnen und Organisatoren*innen sich erst an dieses Format eines Parteitages gewöhnen mussten.
Nach meiner Meinung haben wir ein sehr gutes neues Grundsatzprogramm aufgestellt. Bei einigen Abstimmungen konnte sich der Bundesvorstand und bei anderen die Basis durchsetzen. Mit einem normalen Parteitag in Präsenz lässt es sich aber nicht vergleichen, der ist deutlich schöner! Der direkte Kontakt zu Menschen, mit denen man Ideen austauschen und diskutieren kann, fehlte doch sehr. Also hoffen wir auf einen nächsten Parteitag, der hoffentlich ein wirkliches, echtes Wiedersehen mit den Parteifreunden aus ganz Deutschland bedeutet!
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