Erleben einer Windkraftanlage in Gescher

Der kräftige Wind am Sonntagmorgen war für eine Abordnung der Havixbecker Grünen überaus geeignet, eine Windkraftanlage (WKA) im Münsterland zu besuchen und mit Anliegern über ihre Erfahrungen zu sprechen! Eine Bauernschaft in Gescher war das Ziel, konkret eine WKA mit 212 Metern Gesamthöhe und Rotorblättern von ca. 75 Metern Länge. Ein beeindruckendes Bauwerk, auf den ersten Blick durchaus friedlich drehend.

Aber im Gespräch mit einem Anlieger und Landwirt, dessen Hofstelle etwa 460 Meter entfernt liegt, wurde wieder einmal deutlich, wie vielschichtig dieses Thema ist, wie emotional beladen. Und wie unterschiedlich man es auch anfassen kann: im Mit- oder Gegeneinander der Interessengruppen. Natürlich ist viel Geld im Spiel und der Betrieb dieser Anlagen sichert die Einlagen der Investoren, aber Menschen- und Tierschutz, Abstand und Anstand sollten dabei nicht vergessen werden. Hier geht es auch um unsere Mitmenschen! Neben den politischen und juristischen Rahmenbedingungen (wie z.B. Abstandsflächen), die ja eher in Düsseldorf und Berlin ausgestaltet werden (und letztlich vor Gericht standhalten müssen), sollte man vor Ort in den Dörfern lieber darauf achten, die Gräben nicht zu vertiefen, die Gesprächsfäden nicht abreißen zu lassen, sich auf gemeinsame Ziele zu einigen und auch Andersdenkende nicht zu verunglimpfen!

Kommunalpolitik hat die gesetzliche Verpflichtung, der Windkraft substanziell Raum zu geben. Und es gibt viele gute Beispiele von Windenergieparks, die im Konsens entstanden sind, bei denen Belange der Nachbarn berücksichtigt wurden, wo weniger Anlagen gebaut wurden, als vielleicht maximal möglich gewesen wäre. In diesen Fällen partizipieren auch möglichst viele MitmacherInnen am finanziellen Erfolg – und reden auch nach der Inbetriebnahme der Anlagen noch miteinander!