Auf Einladung der Grünen Ratsfraktion fand am Mittwochabend (26.04.23) eine Diskussionsveranstaltung mit Bürgerinnen und Bürgern statt, an der über fünfzig Personen teilnahmen. Zu Beginn erläuterte Bürgermeister Jörn Möltgen das Mobilitätskonzept und lieferte wichtige Informationen zu den vorgeschlagenen Maßnahmen. Peter Curtius stellte als verkehrspolitischer Sprecher der Grünen den Änderungsantrag von Bündnis90/Die Grünen und der SPD vor. Er betonte, dass es sich insbesondere bei der Blickallee um einen Auftrag an die Verwaltung handelt, um die Möglichkeit eines Verkehrsversuchs zu prüfen.
„Versuch macht klug“ kommentierte ein Zuhörer diese Idee und unterstützte – wie viele weitere Anwesende – das Vorhaben und ergänzte, dass „es kein Problem sei, einen etwas längeren Weg mit dem Auto zu fahren, wenn damit eine Entlastung erreicht werden kann.“ Das Thema nahm erwartungsgemäß viel Raum ein und wurde unterschiedlich bewertet. Einig waren sich aber die Meisten darin, dass die schwächeren Verkehrsteilnehmer (Radfahrer und Fußgänger) besser auf der Blickallee geschützt werden müssten, z.B. durch eine Fahrradstraße oder eine verkehrsberuhigte Zone. Mit dem Titel der Veranstaltung war die Frage aufgeworfen, wie viel Mobilitätswende es denn sein darf“. Dieses griff Peter Curtius auf und erläuterte, dass sich die Mobilität verändern wird und angesichts des Klimawandels auch ändern muss. „Es geht eben auch darum, innerörtliche Weg möglichst mit dem Rad zu bestreiten und nicht Umwege mit dem Auto zu fahren“ erläutert er den Anspruch des Mobilitätskonzepts.
Die aktuelle Diskussion um die R64 war ebenfalls im Kontext der Verbesserung des ÖPNV und einer besseren innerörtlichen Anbindung ein Thema. Hierbei verwies der Bürgermeister Möltgen auf Gespräche mit unterschiedlichen Personen und Verbänden, um hier z.B. ein on-demand System auf den Weg zu bringen. Zugleich betonte er, dass es sich bei der veränderten Routenführung (ohne Halt in Südost) um einen zeitlich befristeten Versuch handelt. Ein Bürger stellte die Frage, warum denn die Osttangente denn nicht schon im Zusammenhang mit der Erschließung der Baugebiete Habichtsbach 1 und 2 gebaut wurde. „Weil das Thema nun schon fast ein 50jähriges Jubiläum feiert und es damals schon versäumt wurde“ antwortete ein Teilnehmer der Runde. Einig waren sich alle, dass diese Angelegenheit nun erneut auf die Tagesordnung gesetzt werden muss.
Die Kritik eines Bürgers, dass die Zahlen des Mobilitätskonzeptes nicht öffentlich zugänglich seien und zu wenig Beteiligung stattgefunden habe widersprachen viele Teilnehmende. Auch Fraktionssprecher Dr. Friedhelm Höfener griff es auf und skizzierte die bisherige Beteiligung bei diesem wie auch weiteren Themen. Er sicherte, wie auch der Bürgermeister, weitere Beteiligung bei der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen zu. Am Ende bedankte er sich für einen sehr anregenden und sachlich-konstruktiven Austausch. „Der Abend hat gezeigt, dass eine sachbezogene Kommunikation und Meinungsaustausch auch bei unterschiedlichen Positionen gut möglich ist“.
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