Entschieden für bessere KiTa-Planung

Und täglich grüßt das Murmeltier… Jedes Jahr im Frühling wiederholt sich im Kreisjugendamt dasselbe leidige Thema fehlender Kita-Plätze in Havixbeck wie ein „Naturgesetz“. Das Kreisjugendamt erstellt den sogenannten Kita-Bedarfsplan und geht in seinen Prognosen von einer geringen Inanspruchnahme in Havixbeck aus. Einen Lernprozess aus gegenteiliger Erfahrung und hoher Inanspruchnahme von KiTa-Plätzen konnte die Gemeinde Havixbeck bisher beim Kreis noch nicht erreichen. Friedhelm Höfener, Fraktionssprecher der Grünen in Havixbeck: „Schon 2003 waren dies Kritikpunkte, die uns damals zur Gründung des Gemeindeelternrates bewogen haben“. Inzwischen, so Höfener, habe die Gemeindeverwaltung den Arbeitskreis „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ unter der Leitung von Thorsten Webering eingerichtet. Leider habe die Arbeit auch dieses Arbeitskreises in Bezug auf die KiTa-Planung bislang keine Wirkung entfalten können.

Notlösungen aufgrund schlechter Planung führen bis heute in der Konsequenz dazu, dass Eltern keine wirkliche Wahlfreiheit haben, welcher KiTa sie ihr Kind anvertrauen wollen. Kurzfristig gelte es von Jahr zu Jahr zu improvisieren: Aktuell werden für die Kinder Container an der Schützenstraße aufgestellt oder die Gemeindeverwaltung sieht sich gezwungen – wie im Fall des AWO-Hauses geschehen – andere aus ihren angestammten Treffpunkten zu verdrängen. Zu allem Überfluss behindern diese Notlösungen die fachlich-kompetente Erziehungs- und Bildungsarbeit in den Einrichtungen.
Friedhelm Höfener: „Wir fordern die Gemeindeverwaltung auf, mit größtem Nachdruck darauf hinzuarbeiten, dass das Kreisjugendamt seine Planungsparameter für Havixbeck überarbeitet. Hier bedarf es einer besseren Planung, die die Gemeindeverwaltung mit Nachdruck gegenüber dem Kreis vertreten muss. Hier erfolgreich zu verhandeln trauen wir am ehesten unserem Bürgermeister-Kandidaten Jörn Möltgen zu.“ Insbesondere die Nähe zur Stadt Münster solle als wesentliches Argument heran gezogen werden, um die im Vergleich zu anderen Kommunen im Kreis höhere Betreuungsquote zu begründen.

Auch die Platz- und Raumsituation in der OGS ist seit Jahren ein schwieriges Thema, das nicht energisch genug angegangen wird. Es fehlen Betreuungsplätze und es reicht nicht aus, Klassenräume der Grundschule zu nutzen, welche die Schule selbst dringend benötigt. Der geplante Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz 2025 erfordert eine frühzeitige Planung.

Es ist längst überfällig, die Betreuung, Bildung und Erziehung der Kita- und Grundschulkinder anders in den Blick zu nehmen. Es bedarf neben ausreichend Plätzen auch neuer Raumkonzepte, die flexibel und multifunktional genutzt werden können. Die Idee, mehrere Nutzungen zu kombinieren, z.B. Kita, Jugend- und Begegnungszentrum unter einem Dach, ist ein Lösungsansatz, den wir Grüne gern umsetzen wollen.